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Offizielle Deutsche Jahrescharts: Deutsche Musik anhaltend beliebt

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und vor Weihnachten gibt es wieder besonders viele und ganz verschiedene Hitlisten von den unterschiedlichen Playern im Markt.

Die Offiziellen Deutschen Charts ermittelt jedes Jahr die GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie und führt dazu viele Einzelrankings zu einer Gesamtwertung zusammen. Die Ergebnisse veröffentlicht die GFK seit diesem Jahr nun schon zu Beginn der Adventszeit. So liefern die Jahrescharts dann Orientierung, wann sie benötigt werden – und das ist für viele Fans, Künstler, Musikschaffende und Medien eben meist schon vor Weihnachten.

Auch wer noch ein schnelles Geschenk sucht, wird da fündig. Und das Geschenkegeld kann man kurzweilig mit einer Auswahl an Spielen und etwas Glück dazugewinnen.

Helene Fischer und „In My Mind“ räumen ab

Überraschend ist wohl die anhaltend große Begeisterung für Musik „made in Germany“. Schlagerstar Helene Fischer hatte sich schon 2017 mit ihrem selbstbetitelten Werk („Helene Fischer“) durchgesetzt und führt nun zum fünften Mal innerhalb von sechs Jahren mit einem Album die Endauswertung an. Der Dance-Hit „In My Mind“ von Dynoro und Gigi D’Agostino war hingegen bei den Singles der absolute Überflieger und stand ganze elf Wochen an der Spitze.

Silber und Bronze der Single-Jahrescharts holen Ed Sheeran („Perfect“) und Bausa („Was du Liebe nennst“). Die beiden bringen jeweils einen zweiten Track in der Top 20 unter: „River“ von Eminem feat. Ed Sheeran rangiert auf Platz 17, „Casanova“ von Summer Cem & Bausa auf Platz 18. El Profesor/Hugel sichern sich mit dem offiziellen Sommerhit „Bella Ciao“ den sechsten Platz hinter Calvin Harris & Dua Lipa („One Kiss“, vier) und Dennis Lloyd („Nevermind“, fünf). Auffällig ist der hohe HipHop-Anteil innerhalb der Hitliste: Rund ein Fünftel der 100 erfolgreichsten Singles 2018 stammt von deutschsprachigen Rappern. Alleine Capital Bra und RAF Camora bugsieren jeweils sechs bzw. fünf Tracks ins Ranking.

Bei den Alben gehen die weiteren Medaillen an Bonez MC & RAF Camora („Palmen aus Plastik 2“) und Gzuz („Wolke 7“). Hier besonders zeigt sich der unverändert hohe Trend zu nationalen Produktionen. Zwei Drittel der Top 100 besteht aus deutschen bzw. deutschsprachigen Künstlern. In den Top 10 sind es sogar neun von zehn Interpreten. Nur Ed Sheeran („÷“, fünf) tanzt, oder vielmehr singt aus der Reihe. Beliebte Segmente neben HipHop und Pop sind Schlager und Volksmusik, mit Top-Positionen für Ben Zucker („Na und?!“, sieben), Santiano („Im Auge des Sturms“, neun) und Eloy de Jong („Kopf aus – Herz an“, zehn).

Wie wird ausgewertet?

Die Offiziellen Deutschen Charts werden in jedem Jahr von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V. ermittelt. Sie decken 90 Prozent aller Musikverkäufe ab und sind das zentrale Erfolgsbarometer für Industrie, Medien und Musikfans. Basis der Hitlisten sind die Verkaufs- bzw. Nutzungsdaten von 2.800 Einzelhändlern sämtlicher Absatzwege. Dazu zählen der stationäre Handel, E-Commerce-Anbieter, Download-Portale und Musik-Streaming-Plattformen.

Quelle: presseportal.de

Alle Jahre wieder…

Die Adventszeit ist die Zeit der Weihnachtslieder-Klassiker wie „Last Christmas“ oder „All I Want For Christmas Is You“. Manche haben sich im Laufe der Jahre zu „Weihnachtshits“ entwickelt, andere dagegen sind noch weitestgehend unbekannt, bieten aber eine gute Alternative zu den meist überhörten Hits im Radio.

Die ältesten Weihnachtslieder im westlichen Kulturkreis waren lateinische Hymnen, die zum Gottesdienst gesungen wurden. Erst seit dem 18. Jahrhundert werden Weihnachtslieder auch im Familienkreis gesungen und seit dem 19. Jahrhundert „boomte“ die Weihnachtsmusik so richtig.

Laut Duden ist ein Weihnachtslied ein „Lied, das traditionsgemäß zur Weihnachtszeit gesungen wird und dessen Text sich auf Weihnachten bezieht.“ Diese Definition hätte zur Folge, dass manche Titel im eigentlichen Sinne gar keine Weihnachtslieder sind, auch wenn sie jedes Jahr hartnäckig zu Weihnachten gespielt werden.

Bestes Beispiel dafür ist der Dauerbrenner „Last Christmas”. Der Song handelt nicht von Weihnachten oder einem seiner Sitten und Bräuche, sondern dreht sich vielmehr um eine gescheiterte Liebesbeziehung. Trotzdem ist er fester Bestandteil des jährlichen Vorweihnachtsradioprogramms und wird fest mit der Zeit um Weihnachten assoziiert – und inzwischen von vielen gehasst.

Was macht einen Song zum Weihnachtshit?

Der Musikwissenschaftler Professor Joe Bennett vom renommierten Boston Conservatory at Berkeley hat mit seinem Team Spotify-Daten ausgewertet, um herauszufinden, welche Songs vor Weihnachten besonders beliebt sind, und was sie gemeinsam haben.

Die Forscher nahmen sich die 200 Lieder vor, die im Vereinigten Königreich in der Woche vor dem 25. Dezember 2016 am häufigsten gespielt wurden. 78 davon waren Weihnachts- oder Feiertagslieder. Diese Auswahl analysierten Bennett und seine Kollegen genauer. Die nicht ganz ernst gemeinte Studie ist übrigens nicht in einer Fachpublikation erschienen.

Einige der Ergebnisse: Die allermeisten der Lieder, 95 Prozent, waren in einer Dur-Tonart geschrieben, in 49 Prozent wurden Schlittenglocken verwendet („sleigh bells“) und erschreckende 13 Prozent dieser beliebtesten Weihnachtslieder wurden von Michael Bublé gesungen. Neun verschiedene Themen konnten die Wissenschaftler in den Songtexten ausmachen, darunter „Zuhause/Heimat“, „Verliebt sein“ und „Weihnachtsmann“.

So weit, so wenig überraschend. Witzig ist nun, dass zwei Songschreiber, Harriet Green und Steve Anderson, Bennetts Erkenntnisse zur Grundlage nahmen, um den perfekten Weihnachtssong zu schreiben. In „Love’s not just for Christmas“ kommt einundzwanzigmal das Wort „Christmas“ vor, und es klingt auch sonst sehr … weihnachtlich.

Daher nun ohne weitere Vorrede Vorhang auf für den besten Weihnachtssong jenseits von Bing Cosby und Wham: Love’s not just for Christmas

Gibt es auch Songs, die einen nicht um den Verstand bringen und trotzdem für Stimmung sorgen?

Traditionelle Lieder neu verpackt oder ganz neue Lieder sind immer eine gute Alternative unterm Tannenbaum. Das zusätzliche Budget dafür kann man sich mit etwas Glück hier dazugewinnen.

Musikalische Highlights sind zum Beispiel die „Branches” mit „O come, o come, Emmanuel” oder „Bifrost Arts” mit „Messiah”. Das Album „For Folk’s Sake It’s Christmas” ist eine weihnachtliche Zusammenstellung diverser Folk-Künstler und auch eine wundervolle Alternative.